Der Süden erwacht. Costa Calma erhebt die Stimme.

Written by on 18/11/2025

In einem Gespräch bei Radio Sol FM geben drei engagierte Bürger – José, Pepe und Alba – Einblicke in den Alltag eines Ortes, der sich im Stillstand befindet, aber endlich aufwacht.

Costa Calma erhebt die Stimme: Bürger beklagen Vernachlässigung und fordern Veränderungen

In Costa Calma wächst der Unmut. Eine neu gegründete Nachbarschaftsinitiative will Missstände sichtbar machen und politischen Druck aufbauen – nicht als Gegner, sondern als Partner für Lösungen. Im Studio von Radio Sol FM schilderten die Vertreter José, Pepe und Alba eindrucksvoll die Probleme, mit denen der Ort seit Jahren kämpft: Infrastruktur, Bildung, Umwelt, Wohnraum, Gesundheit und soziale Teilhabe.

„Wir sind eine unabhängige Nachbarschaftsvereinigung, ohne politische Farben“, betont Initiator José. „Unser Ziel ist es, Missstände anzusprechen, die über Jahre hinweg von verschiedenen Verwaltungen unbearbeitet geblieben sind.“

Vernachlässigte Infrastruktur – ein Bild der Resignation

Pepe, seit 50 Jahren Bewohner von Costa Calma, schildert seine Enttäuschung: „Costa Calma ist mühselig entstanden – Stein für Stein, Idee für Idee. Heute ist vieles wieder am Stillstand. Straßen voller Schlaglöcher, marode Gehwege, fehlende Beleuchtung – das ist kein Bild für einen Touristenort.“

Er berichtet von gefährlichen Gehwegen, verwilderten Grünflächen, und unzureichender Pflege öffentlicher Bereiche. Autos parken auf Bürgersteigen, Touristen laufen mit Taschenlampen durch dunkle Straßen, der Zugang zu Stränden sei „teilweise beschämend“ und gefährlich.

Umwelt und Urbanisationen ohne Kontrolle

Costa Calma besteht aus fünf urbanizaciones – doch keine funktioniert richtig, erklärt Pepe. Besonders kritisch: marode Wasser- und Kläranlagen, Geruchsbelästigung in der Nähe von Hotels, fehlende Wartung der Grünflächen. „Ich verstehe nicht, wie die Verwaltung das zulässt“, sagt er.

Bildung am Limit – „Unsere Kinder fahren jeden Tag 30 Minuten ins nächste Dorf“

Alba, Mutter und engagiertes Mitglied im Elternverband, beschreibt die prekäre Lage an den Schulen: Der einzige Kultur- und Bildungsort für Kinder sei die Schule. Es fehle an Betreuung, Aktivitäten, Räumen und vor allem an einem eigenen Instituto.

„Seit 20 Jahren verspricht man uns ein Gymnasium. Nichts ist passiert. Unsere Kinder stehen um 6:30 Uhr auf, fahren 30 Minuten und kommen erst um 15 Uhr nach Hause.“

Außerdem gebe es kaum Freizeitangebote, keinen Jugendtreff, keine Bibliothek, zu wenige Parks – und die vorhandenen Anlagen würden nicht gewartet.

Gesundheitsversorgung – ein einziger Kinderarzt für Hunderte Kinder

Auch das Gesundheitssystem steht in der Kritik: „Ein Kinderarzt für fast 400 Schüler plus Babys und Jugendliche? Das reicht nicht“, betont Alba. Termine gebe es oft erst nach zehn Tagen – ein Risiko für Einheimische und Touristen gleichermaßen.

Manifestation am 20. November – ein erster Schritt

Die Initiative ruft zur Mobilisierung auf: Am 20. November fährt ein Bus von Costa Calma zur Demonstration in Pájara, um bessere Infrastruktur und Wohnraum zu fordern.

Die Bürger wollen nicht länger schweigen. „Wir sind keine Gegner der Politik. Wir wollen Partner sein. Aber wir brauchen Lösungen – keine Versprechen.“ sagt José.

Zum Abschluss ruft Alba die Bewohner auf: „Viele denken, dass sich nichts ändern wird. Doch Veränderung beginnt bei uns. Wenn wir uns bewegen, bewegt sich Costa Calma.

Manifestation am 20. November – ein Zeichen des Aufbruchs

Ein Zeichen des Aufbruchs: Am 20. findet in Pájara eine Manifestation statt, initiiert von der Nachbarschaftsvereinigung und unterstützt von anderen Bürgergruppen. Los geht es um 9 Uhr mit Bussen ab der Schule von Costa Calma.

Das Ziel: Sichtbarkeit. Dialog. Verantwortung.

Ein Aufruf zur Hoffnung – und zur Beteiligung

„Viele denken: Es wird sich nie etwas ändern. Aber Veränderung beginnt bei uns. Wenn wir uns bewegen, bewegt sich Costa Calma.“ – Alba

„Wir kämpfen nicht gegen jemanden – sondern für etwas: für die Würde unseres Ortes.“ – José

Costa Calma erwacht.
Nicht laut. Aber entschlossen.


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