NEUE TOURISMUSPFARRERIN AUF FUERTEVENTURA

Written by on 19/11/2025

NEUE TOURISMUSPFARRERIN AUF FUERTEVENTURA – RITA KLINDWORTH IM PORTRAIT

Seit Mitte Oktober hat die evangelische Tourismusgemeinde auf Fuerteventura eine neue Seelsorgerin: Rita Klindworth, die nach 35 Dienstjahren im Juni in den Ruhestand ging, hat sich auf eine ganz besondere Herausforderung eingelassen.

„Ich habe mich drei Monate lang gut ausgeruht und dann gedacht: Was kommt jetzt?“, erzählt die Pfarrerin. „Dann habe ich die Stellenanzeige entdeckt und hatte ganz plötzlich die Idee, dass das gut für mich passen könnte.“

Fuerteventura war für Rita Klindworth zwar kein völliges Neuland – 2011 hatte sie bereits einen Urlaub auf der Insel verbracht – aber als Tourismuspfarrerin zu arbeiten, das hätte sie sich nie träumen lassen. „Ich hatte nie darüber nachgedacht, jemals Tourismusgemeinde-Arbeit zu machen“, gibt sie offen zu.

Seit ihrer Ankunft am 15. Oktober hält sie nun die sonntäglichen Gottesdienste in Morro Jable und Costa Calma. Die Reaktionen überraschen sie positiv: „Zu Hause hat man eine Kerngemeinde und weiß, wie man die Predigt halten muss. Hier ist das eine völlig fremde Bubble für mich. Aber ich sehe aufmerksame Gesichter und bekomme positive Rückmeldungen.“

Derzeit besuchen etwa 25 Personen die Gottesdienste – eine bunt gemischte Gemeinde aus Evangelischen, Katholiken, Freikirchenmitgliedern und auch konfessionslosen Menschen. „In Jandía ist es oft zur Hälfte katholisch, zur anderen Hälfte evangelisch“, berichtet Klindworth. „Das finde ich sehr schön, gemeinsam in ökumenischer Offenheit zu feiern.“

Mit der anstehenden Hochsaison und der Rückkehr der Residenten rechnet die Pfarrerin mit deutlich steigenden Besucherzahlen.

Besonders freut sich Rita Klindworth auf die bevorstehende Adventszeit: „Die Chance zu haben, einen Akzent gegen diesen Weihnachtsrummel zu setzen – das finde ich großartig. In Deutschland haben wir ab September Spekulatius, aber hier habe ich auch schon eine Plastikkuh mit Weihnachtsmütze gesehen.“ Ihr Anliegen ist es, dem kommerziellen Treiben die eigentliche Bedeutung der Adventszeit entgegenzusetzen.

Neben den regulären Gottesdiensten plant sie verschiedene Veranstaltungen. So bietet sie beispielsweise eine Meditation unter dem Titel „Hören der Stille“ in der Ermita San Miguel an. Die kleine Kirche aus dem Jahr 1947 steht der evangelischen Gemeinde dank der katholischen Kirche für Veranstaltungen zur Verfügung – ein weiteres Zeichen der ökumenischen Zusammenarbeit auf der Insel.

Am kommenden Freitag, 21. November, findet dort auch ein Cymbal-Konzert mit Irina Shilina und dem Duo „Cantamos“ statt, bei dem deutsche Volkslieder aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu hören sein werden.

Heiligabend wird die evangelische Gemeinde voraussichtlich um 21 Uhr in der großen katholischen Kirche feiern – die genaue Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.

Was Rita Klindworth besonders am Herzen liegt: der persönliche Kontakt. „Ich freue mich auf viele Gespräche. Ich bin gern ansprechbar und komme auch nach Morro Jable gefahren, wenn jemand ein Gespräch wünscht oder eine Idee für eine Aktion hat.“

Ihre ursprüngliche Erwartung, im Ruhestand keine Gottesdienste mehr halten zu wollen, hat sich ins Gegenteil verkehrt: „Ich stelle fest – das macht doch Spaß. Und ich habe noch so viele Ideen, was ich mit Leuten machen möchte.“

Die Gottesdienste finden sonntags statt:

  • 11 Uhr im Hotel Faro, Morro Jable
  • 16 Uhr im Gebäude des Ayuntamiento, Costa Calma

weiterführende Links: kirche-fuerteventura.de


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